Kurztrip nach München

Es war mal wieder soweit … eine Dienstreise stand an. Diesmal ging’s nach München. Zweimal war ich schon dort, jedesmal ohne Übernachtung. Mit München verbinde ich gemischte Gefühle … Nahe an Österreich und trotzdem ist es eine der Städte die in den 80er Jahren zu schnell gewachsen ist. Sicherlich hat sich die Stadt noch einiges an Flair erhalten, aber man hört ja auch viel über die Schickeria, die Wohnkosten und über die krebsartige Ausbreitung der Stadt ins Umland.

Einziger Unterschied zu meinen bisherigen Besuchen … ich habe die Nacht in München verbracht. Das Hotel lag in der Nähe des Bahnhofs in einer Straße, die vom üblichem Bahnhofsmilieu Westdeutscher Großstädte geprägt war: Spielhallen, Dönerbuden, Sexshops und Hotels. Insgesamt fand ich die Gegend zwar sehr bunt und ansich auch nicht ganz uninteressant aber im großen und ganzen leider doch ziemlich aufdringlich und schmutzig – Beispielsweise konnte man nachts nicht wirklich durch die Bahnhofpassage gehen.

Nun hatte ich leider auch bei diesem Besuch nicht die Zeit mir die Stadt etwas näher anzukucken und meine bisherigen Eindrücke zu vertiefen. Trotzdem musste ich mich auch dieses Mal bei der Sammlung meiner Eindrücke zum großen Teil auf Erzählungen und Geschichten über München verlassen, die zum Teil doch sehr unterschiedlichen waren.

 Was mir immer wieder bei meinen Reisen auffällt und ich absolut nicht verstehe ist wie sehr viele großen Städte das Umfeld des Bahnhofs so derart verkommen lassen. Der erste Eindruck eines Reisenden wird beim Aussteigen aus dem Zug geprägt – und gerade hier hinterlässt z.B. Leipzig einen exzellenten Eindruck. Sauberer Bahnhof, ordentliche Anlagen, und ein gut strukturierter Vorplatz, der einen sehr schönen und angenehmen ersten Eindruck vermittelt. Sieht man sich hingegen Städte wie München oder Frankfurt an, dann ist der Ausstieg aus dem Zug geprägt von Schmutz, Chaos und dem Flair der 70er Jahre.

Durchsagen wie “Zur Verbesserung der Sauberkeit … ” klingen hier fast wie eine Passage aus einem Comedy Stück. Natürlich sind die Bahnhöfe alt … natürlich leiden die Städte unter Platzmangel … aber wenn man mal den Vergleich versucht und diese Bahnhöfe und ihr Umfeld bewertet (auch unter Berücksichtigung der jeweiligen finanziellen Lage der Stadt), dann bekommt man schon den Eindruck, dass die für die Planung verantwortlichen Leute gänzlich den Überblick und die Kontrolle verloren haben.

Dies ist schade, denn irgendwie hat jede Stadt ihren Flair … wenn einem jedoch schon bei der Ankunft die Lust genommen wird den individuellen Flair jeder Stadt zu erkunden, dann ist das verschenktes Potential … und schadet sicherlich dem Tourismus einer Stadt wenn sich ihre Gäste nicht wohlfühlen!

Ich bin sicherlich nicht das letzte Mal in München gewesen … mal sehen wie viel ich beim nächsten Mal davon mitbekomme!

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