Die Nacht war ziemlich unruhig. Ich wurde früh munter und versuchte so leise wie möglich mein Zeug aus dem Schlafsaal zu wuchten. Ein kurzer Gang ins Bad, alles zusammengepackt und dann konnte es auch losgehen – nur dass meine Wasserflasche im Kühlschrank eingesperrt war, war nicht so cool. Sei es drum
Ich begutachtete Nachsorge zwei Karten an der wand und mir wurde nochmal klar, welche Strecke ich noch vor mir hatte …
Gegen 7:30 Uhr brach ich auf und ging einige km – relativ schnell ging mir Santander auf den Nerv – ich hatte keine Lust schon wieder eine Stadt zu durchqueren. Also suchte ich mir eine Bahn und fuhr aus Santander raus. Ich startete letztendlich in Mogro – immer noch 24 km Wegstrecke – für den ersten ganzen Tag nach der Pause würde das mehr als genug sein.
Es ging wieder Hügel hinauf und wieder runter – vorbei an kleinen Siedlungen, Weiden und größeren Städten – bis Mittag, lief es sehr gut. Die Füße spielten mit und auch sonst konnte mich nichts aus der Ruhe bringen.
Was zunehmend nervte waren aber die Asphaltstrecken die immer mehr für schmerzen in den Füßen sorgten. Das Gewicht meines Rucksacks war nach wie vor zu groß.
Gegen Mittag erreichte ich Barreda – ich entdeckte den ersten Laden, der ein Pilgermenü anbot – ich freute mich, hatte ohnehin Hunger und machte Pause – das Menü war … sagen wir enttäuschend und verhältnismäßig teuer … irgendwie ist das hier alles nicht so recht auf Pilger eingestellt … ich hoffe, dass langsam die besseren Abschnitte kommen.
Vorbei ging es dann noch an einem Chemiewerk – entlang an einer viel befahrenen Straße – irgendwie hätte ich mir den Abschnitt besser auch sparen sollen.
Sei es drum – danach wurde es wieder etwas ruhiger. Zwar führten auch die letzten Kilometer prinzipiell an einer Landstraße entlang aber wenigsten kamen nur sehr selten Autos. Was ich allerdings wirklich vermisse, sind Sitzgelegenheiten – es gibt sie hier so gut wie nicht.
Gegen 16 Uhr erreichte ich schließlich Santillana Del Mar – ein mittelalterliches Dorf, dass zu touristischen Zwecken aufgemotzt wurde und ganz hübsch anzusehen ist. Hier ist auch meine Herberge.
Fazit:
- Der erste Tag nach der Pause fühlt sich an, wie der erste Tag – das ärgert mich etwas
- Asphalt ist kacke! Die Dämpfung der Schuhe reicht einfach nicht für Asphaltstraßen – hoffentlich kommt bald wieder mehr Natur
- Ich muss Gewicht loswerden – und nein – ich meine aus dem Rucksack – also ja – das andere auch …
- Es sind noch 516 km – das wird ein straffes Programm
- Ich höre langsam auf zu planen und gehe den Weg ergebnisoffen – alles andere stresst mich zu sehr
- Man trifft immer wieder bekannte Gesichter – das ist echt nett!