Gestern Abend war ich echt fertig – müde und ziemlich durch – mein linker Fuß hat wirklich weh getan und die Blase musste geöffnet werden, damit die Flüssigkeit raus kann.
Geschlafen hab ich kurz nach 20 Uhr – zum Glück hat mein einziger Zimmernachbar nicht geschnarcht – ich fürchte das Glück werde ich heute nicht haben – dazu gleich mehr.
Aufbruch war heute etwas später – ich habe in aller Ruhe meine Sachen zusammen gepackt und bin gegen 8 Uhr Richtung Strand marschiert – wow – was ein Ausblick – einfach überwältigend
Dieses Panorama war so schön, dass ich entschied noch ein paar Minuten zu bleiben – Da es in der Unterkunft keinen Kaffee mehr gab und es an der Strandpromenade schon einige Cafés die Tische rausstellten, war das die beste Gelegenheit um noch kurz zu verweilen
Nach dem Kaffee ging’s los – langsam – meine Füße wollten noch nicht richtig und auch die Beine taten immer noch weh. Ich lief die alternative Route am Meer entlang und genoss immer wieder die Aussicht. Es waren viele Menschen unterwegs – vor allem viele Radfahrer.
Das nächste Ziel war Getaria – eine kleine Stadt nur 5 km die Küste rauf – der Anstieg war seicht und es gab immer wieder Sitzgelegenheiten, die ich nutzte um meine Füße zu entlasten.
Von Getaria aus ging es dann wieder den Hügel hinauf – ein kurzer sehr steiler Anstieg und danach immer wieder auf und ab – allerdings in Maßen. Die Schmerzen von der Blase waren einigermaßen aushaltbar.
Die Gegend war wirklich schön – im nächsten Dorf waren unheimlich viele Menschen unterwegs – gingen in Gruppen spazieren – es ist Sonntag – schön, dass die Menschen da auf den Beinen sind.
Alsbald erreichte ich Zumaia – die nächste größere Stadt am Meer – es ging noch einmal sehr steil bergab und dann war ich am Zwischenziel angekommen. Das nächste Ziel sollte Deba sein.
In Zumaia war Jahrmarkt und unglaublich viel los – ich habe zu Mittag gegessen, um mich für die letzte Etappe nach Deba, zu stärken. Hier wollte ich den alternativen Weg entlang der Küste gehen. Es ging noch einige Male auf und ab und mach weiteren 9 km und sehr vielen Pausen war auch diese Strecke geschafft.
Ich wusste inzwischen, dass es in Deba unmöglich sein wird eine Unterkunft zu kriegen – es gibt dort keine Herberge mehr. Die nächste Herberge war 4,9 km weiter und danach kam für fast 20 km nichts mehr – und ausgerechnet in dieser Herberge war kein Bett mehr frei.
Draußen schlafen wollte ich noch nicht – dazu war es in der Nacht einfach noch zu Kalt – in Anbetracht meiner Füße und der Tatsache dass hier sehr viele Höhenmeter auf meine Füße warteten, entschied ich mich, das Risiko keinen Schlafplatz zu finden, nicht einzugehen und übersprang die nächste Etappe.
Hier bin ich nun in Markina-Xemain in einem ehemaligen Kloster.
Die Herberge ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht. Sie ist einfach, aber für meine Zwecke reicht es vollkommen. Einzig der Schlafsaal ist – nunja – halt eine große Ansammlung an Betten die dicht beieinander stehen.
Viele Pilger sind noch nicht da aber von denen die da sind fallen vor allem vier unangenehm auf – es sind vier Deutsche, Mitte 50 schätze ich. Abgesehen davon sind at es gut – nur meine Ohrstöpsel, die werde ich hier auf jeden Fall benötigen – ansonsten heißt es nun ausruhen entspannen und morgen gehts wieder weiter per Pedes
Gut übrigens, dass ich einen Schlafsack habe – Bettzeug gibts hier nämlich nicht …
Fazit:
- Es wird bestimmt bald besser
- Es ist mein Weg
- Auf den Körper zu hören ist sicherlich keine schlechte Idee
- Wenn die Füße nicht mehr wollen, ist die Reise vorbei – sei gut zu deinen Füßen
- frittierte Calamari schmecken nur in Maßen und Bier hilft auch nicht 😂