Zurück in Leipzig

Manchmal glaubt man, die Dinge ändern sich wenn man nur fest genug daran glaubt. Ich glaube, nicht die Dinge ändern sich, sondern die eigene Sichtweise darauf. es liegt an einem selbst, was man daraus macht – und was nicht. 

Sechs Wochen bin ich nun schon zurück in Leipzig und die Zeit verging wie im Flug – viel zu schnell und kaum merklich. Ich denke ganz oft zurück an meine Zeit auf dem Camino und frage mich, ob ich es wohl schaffen werde, die Zeit aufzubringen für den Camino Francés – ein Ziel, dass ich unbedingt erreichen will. Und im gleichen Moment denke ich darüber nach, wie egoistisch das von mir ist gegenüber Antje und den Mädels. 

Ich bin zerrissen! 

Die Zeit, die ich auf meinem Camino hatte, war wunderbar. Ich hatte seit vielen Jahren wieder das Gefühl von Freiheit und innerer Ruhe und konnte mich ohne äußere Zwänge einer einfachen und sehr befriedigenden Aufgabe widmen. Ich kann mittlerweile Menschen verstehen, die alles hinter sich lassen – wenn ich ungebunden wär, hätte ich längst alles hinter mir gelassen und wäre ins Ungewisse aufgebrochen. Wie gesagt – zerrissen! 

Ich stelle mich jedoch meiner Verantwortung – mehr als mir im Moment vielleicht gut tut und plane innerlich bereits den nächsten Weg. 

Zurück in der Tristesse eines spießbürgerlichen Lebens … 

Nicht die Dinge haben sich geändert – ich habe mich verändert – und auch wenn ich es nicht jeden Tag schaffe an das anzuknüpfen, was ich auf meinem Camino erfahren und gelernt habe, so hat es doch dazu geführt, dass ich mein Leben mittlerweile mit anderen Augen betrachte – nicht radikal – aber doch jeden Tag ein bisschen mehr!

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